Was kann ein Stecker-Solargerät und wie funktioniert es?
Mit einem Stecker-Solargerät können Sie ein aktiver Teil der Energiewende werden . Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Plug In-Solaranlage oder Balkonmodule genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Um eine "Anlage" im technischen Sinn handelt es sich dabei aber nicht, sondern eher um ein Strom erzeugendes Haushaltsgerät.
Was kann ein Stecker-Solargerät?
Das Solarmodul erzeugt aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in Wechselstrom umwandelt. Dieser wird direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose.
Der Strom aus der Stecker-Solaranlage fließt beispielsweise in die Steckdose am Balkon und von dort zu Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung eingestöpselt sind. Dabei dreht sich der Stromzähler langsamer. Reicht der Strom vom Balkon nicht für den Betrieb der Haushaltsgeräte aus, fließt einfach Strom vom Versorger aus dem Netz dazu. Wichtig ist, dass alle Stromkreise über einen gemeinsamen Zähler abgerechnet werden.
Was bringt ein Stecker-Solargerät? Lohnt es sich für mich und für die Umwelt?
Mit einem Stecker-Solargerät leisten Sie Ihren eigenen persönlichen Beitrag zur Energiewende. Die Mini-Solarsysteme produzieren in der Regel genug Strom, um einen wesentlichen Teil der Grundlast zu decken.
Jedes 800 Watt Solar-Gerät ersetzt Jahr für Jahr die Verstromung von ca. 800 Kg Braunkohle und leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz und der Luftqualität.
Was für Stromerträge kann ich erwarten
Eine Anlage mit 800 Wp- Wechselrichterleistung, die verschattungsfreinach Süden montiert wurde, liefert etwa 800 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Ihr Strombezug reduziert sich dadurch etwa um die gleiche Menge, wenn Sie den Strom im Haushalt direkt verbrauchen können.
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent bringt das eine jährliche Ersparnis von rund 280,00 € Euro.
Ein Stecker-Solargerät kostet, je nach Aufstellvariante, zwischen ca. 400,00 € - 900,00 € . Es dauert im Idealfall also nur 4-5 Jahre bis sich Ihre Anschaffung bezahlt macht.
Dabei können Solarmodule weit über 25 Jahre lang Strom produzieren.
Sie reduzieren aber nicht nur Ihre Stromrechnung, sondern tun auch der Umwelt etwas Gutes: Etwa 6 Tonnen CO2-Ausstoß spart eine 800Wp-Steckersolar-anlage in 20 Jahren.
Der Ertrag des Gerätes hängt von der Ausrichtung ab, wie diese Grafik verdeutlicht.
Aufstellort/ Verschattung
Wie im oben stehenden Text bereits erläutert, gibt es verschiedene Varianten wie man ein Stecker-Solargerät positionieren kann.
Wichtig ist dabei, dass möglichst kein Schatten auf das Modul fällt, da dies den Ertrag erheblich mindern würde!
Muss ich ein Stecker-Solargerät anmelden?
Aktuelle Informationen dazu findet man hier:
https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/energie/neue-gesetze-und-normen-fuer-steckersolar-wa-gilt-heute-was-gilt-noch-nicht-90740
Die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister erfolgt hier:
Was ist mit meinem Stromzähler?
Auch wenn Stecker-Solargeräte für den Eigenverbrauch gedacht sind und nicht für die Netzeinspeisung, kann Strom ins Netz fließen. Technisch ist das kein Problem, und es ist auch erlaubt. Durch das Stecker-Solargerät kann es vorkommen, dass herkömmliche Stromzähler mit mechanischen Drehscheiben („Ferraris-Zähler“) rückwärts laufen, denn diese Zähler sind nicht mit einer Rücklaufsperre ausgestattet.
Sind Stecker-Solargeräte sicher?
Die Geräte sind grundsätzlich sehr sicher. Inzwischen sind bereits mehrere Hunderttausend solcher Systeme in Deutschland und den Nachbarländern in Betrieb. Bisher ist kein einziger Fall von Sachschäden oder verletzten Personen bekannt geworden. Das liegt daran, dass die verwendete Technik ausgereift und die Komponenten genauso in professionell installierten Photovoltaikanlagen eingesetzt werden. Es dürfen nur normgemäß hergestellte und geprüfte Bauteile verwendet werden.
Sicher sind Stecker-Solargeräte dann, wenn die verwendeten Modulwechselrichter die Anforderungen erfüllen, die auch an Wechselrichter für herkömmliche Photovoltaikanlagen gestellt werden. Die Installationsnorm sieht zudem vor, dass eine Elektrofachkraft die Eignung des Stromkreises für die Einspeisung von Solarstrom prüft.